ARBEITEN IM DENKMAL – SCHLOSS FRIEDENSTEIN

SANIERUNG DES BENUTZERBEREICHS DER FORSCHUNGSBIBLIOTHEK

GOTHA / THÜRINGEN

Ausführungszeitraum: 2001


GESCHICHTE
Hinter dieser fast schmucklosen Fassade verbirgt der wuchtige Schlosskomplex schöne Säle des Barock und Rokoko, Schätze der ehemaligen Kunstkammer, Gemälde und Stiche, antike Vasen und Gläser, die im Schlossmuseum gezeigt werden, das Ekhoftheater und nicht zuletzt die umfangreichste Bibliothek in Westthüringen. Die 18 historischen Räume der Bibliothek im Ostflügel vermitteln heute noch das erlesene Ambiente höfischen Lebens. Unter ihnen sind Magazinräume mit echtem Interieur des 18. Jahrhunderts und zehntausende von Bänden des originalen Buchbestandes in raumhohen Holzregalen, aber auch Räume mit kunstvoll intarsierten Parkettböden, von reichen Stuckverzierungen gefassten Deckengemälden und kostbaren alten Globen. Diese Magazinräume haben eher die wohnlich-elegante Atmosphäre eines Salons als die eines Büchermagazins.

UMBAU
Die historische Bibliothek muss den heutigen Anforderungen an eine moderne Studieneinrichtung Rechnung tragen. Die Aufgabe bestand auf der einen Seite darin die Belange des Denkmal-schutzes und den Schutz des wertvollen Buchbestandes zu berücksichtigen. Auf der anderen Seite sollten moderne (Computer-) Arbeitsplätze eingerichtet werden. Hierbei bedurfte es immer wieder sorgfältiger Abstimmungen aller Beteiligten.

ENTSCHEIDUNGEN
Als Grundlage für das Umbaukonzept waren einige Voruntersuchungen notwendig. So wurde ein Farbbefund erstellt, der die historische Farbgebung und die alten Tapeten zu Tage förderte und als Entscheidungshilfe für das Gestaltungskonzept diente.

VORHER – NACHHER
Der lange Erschließungsgang wurde zur Galerie mit Arbeitsplätzen umgenutzt. Die neue Regalierung wurde an die historischen Vorbilder angepasst.

HAUSTECHNIK
Gerade in Bezug auf moderne Haustechnik ist in historischen Gebäuden viel Sensibilität gefragt. So mussten alle Elektroinstallationen aufputz verlegt werden, da eine Beschädigung des historischen Wandputzes nicht in Frage kam. Hier konnte eine unauffällige und dennoch ansprechende Verlegung entlang der Fußleiste erfolgen. Als Klimaschott wurde eine filigran gearbeitete Stahltür eingesetzt, die durch den fehlenden Rahmen an der Wand den optischen Eindruck der Galerie nicht stört.